Exkursionen
Erkundungen in Berlin und Potsdam
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expressionistische Aufbrüche – St. Augustinus und Kirche Heilige Familie
Foto: Ralf Klöden
Die beiden katholischen Kirchen St. Augustinus und Kirche Heilige Familie am S-Bahn-Ring an der Peripherie zwischen Prenzlauer Berg und Pankow sind exklusive Ort der klassischen Moderne mit einer klaren theologisch-konzeptionellen Haltung, deren Aufbruchsgedanke eindrücklich die 1920er-Jahre spiegelt. Josef Bachim (1881–1946) und Heinrich Horvatin (1890–1970), Architekten von St. Augustinus (1928), stehen wie Carl Kühn (1873–1942), Architekt der Kirche Heilige Familie (1930), für eine ausdrucksstarke Verbindung von Tradition und Moderne, die vorgestellt und befragt wird.
Leitung: Dr. Michael Höhle und N.N.
Ex 1 -
früher: Eliaskirche heute: MACHmit! Museum für Kinder
Foto: Ralf Klöden
Die ehemalige Eliaskirche im Berliner Prenzlauer Berg ist im roten Backsteingewand und der für Berlin typischen Art der Eingliederung des Baus in die Straßenflucht ein klassischer Bau der Neogotik (1909/10 von Georg Dinklage und Ernst Paulus). 2001 wurde die Kirche aufgegeben und für 75 Jahre an das »MACHmit! Museum für Kinder« verpachtet. Der Berliner Architekt Klaus Bock hat 2003 mit dem Einbau zweier begehbarer Holzregale einen neuen kreativen Ort geschaffen, der seinen Ursprung nicht leugnet. Museumsleiterin Uta Rinklebe gibt Einblick in den Bau und die aktuelle Nutzung.
Leitung: Uta Rinklebe M.A.
Ex 2 -
Die Kirchen der Siemensstadt
Foto: Ralf Klöden
Mit dem Bau der Siemensstadt in Berlin Spandau hatte sich Siemens 1914 mit Hans Hertlein (1881–1963) für einen gleichermaßen innovativen, wie pragmatischen Architekten entschieden, der im Rückblick Industriebaugeschichte geschrieben hat. Neben seinen großen Industriebauten hat er für die Siemensstadt auch zwei Kirchen entworfen: die evangelische Christophoruskirche (1931) und die katholische Kirche St. Joseph (1935) – beiden hat er ein spezifisches Gewand gegeben, das sich harmonisch in das Bauensemble einfügt und im Innenraum vielfältige Nutzungskonzepte ermöglicht.
Leitung: Christian Fessel, Architekturvermittler und -fotograf
Ex 3 -
St. Thomas – Transformation für eine gemeinsame Zukunft
Foto: Ralf Klöden
1869 bildete St. Thomas das Zentrum einer der größten evangelischen Gemeinden weltweit. Der zweitgrößte Sakralbau Berlins wurde im Krieg stark zerstört, aber transformierend wieder aufgebaut, bis mit dem Mauerbau die Gemeinde 1961 in ihrer Mitte entzweit und in der Folge die Kirche bis heute ihrer einstigen Bedeutung beraubt wurde. Das Planungsteam Füssler Khattab Ludwig Zahner stellt das Projekt einer erneuten Transformation vor, mit der St. Thomas an zentraler Stelle gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen aus Kirche und Stadtgesellschaft gerecht werden kann.
Leitung: Dipl. Architekt Urs Füssler ETH BDA, Dipl.-Ing. Architekt Masen Khattab, Matthias Ludwig, Dipl.-Bauing. Nicole Zahner
Ex 4 -
Vom Gefängnis zum Wohlfühlort: das Hotel Wilmina
Foto: Ralf Klöden
Wie geht man mit dem 1896 von Adolf Brückner und Eduard Fürstenau als Strafgericht mit Gefängnis errichteten Komplex um, der noch im Nationalsozialismus Ort der Gewalt war? Sind solche Räume heil- und transformierbar? Grüntuch Ernst Architekten haben im guten Glauben daran dem Gebäude eine neue Orientierung gegeben und 2022 dafür den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur erhalten. Almut Grüntuch-Ernst führt durch diesen einzigartigen architektonisch-dialektischen Ort und regt zum Nachdenken über das Wesen von Gemeinschaft, Generationen und städtischen Gegensätzen an.
Leitung: Prof. Almut Grüntuch-Ernst BDA
Ex 5 -
Radialsystem – vom Wasserwerk zum Kulturhotspot
Foto: Johann-Peter Bresgott
Das Radialsystem Berlin ist ein Kulturzentrum im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Es besteht aus einem bis 1999 genutzten Abwasserpumpwerk, 1880 von Richard Tettenborn (1857–1923) errichtet, und einem 2004 bis 2006 hinzugefügten neuen Gebäudeteil von Gerhard Spangenberg (1940), der den Altbau einfasst und überbrückt. Getragen von der Radial Stiftung, die vor allem modellhafte, genreübergreifende künstlerische Produktionen fördert, ist die Radialsystem V GmbH, die die Hälfte des Jahresumsatzes selbst erwirtschaften muss, einer der populärsten Kultur- und Veranstaltungsorte in Berlin.
Leitung: Matthias Mohr und Merit Vareschi
Ex 6 -
Vom Ort des Glaubens zum Ort der Kunst: Galeriekirche St. Agnes
Foto: Ralf Klöden
St. Agnes in Berlin-Kreuzberg, 1965 bis 1967 von Werner Düttmann (1921–1983) erbaut, gilt als typisches Beispiel des Brutalismus. 2005 wurde die Kirche vom Erzbistum Berlin aufgegeben. 2012 pachtete der Galerist Johann König die Kirche für 99 Jahre. Die Transformation des Bauensembles erfolgte nach Plänen von Arno Brandlhuber, Markus Emde und Thomas Burlon wurde 2014 bis 2015 von Riegler Riewe Architekten und eins bis neun Architekten ausgeführt. Der Umbau zeigt, wie Transformation gelingen kann, das Gesicht des Gebäudes überzeugend gewahrt bleibt und neue Nutzung zum Mehrwert wird.
Leitung: Johann und Lea König
Ex 7 -
Ort der Erinnerung und der Versöhnung: Versöhnungskapelle
Foto: Ralf Klöden
Auf dem Fundament der ehemals auf dem Mauer-Todesstreifen befindlichen historischen Versöhnungskirche, 1892 im Stil der Neogotik von Gotthilf Ludwig Möckel (1838–1915) errichtet und 1985 gesprengt, entstand nach Plänen von Peter Sassenroth und Rudolf Reitermann durch Lehmbauer Martin Rauch die Versöhnungskapelle. Am 9. November 2000 wurde sie eingeweiht. Der ovale Kirchenraum, von Holzlamellen ummantelt, ist Teil der Gedenkstätte Berliner Mauer, zentraler Erinnerungsort an die deutsche Teilung und die Todesopfer an der Berliner Mauer und spirituelles Zentrum, in dem Gottesdienste gefeiert werden.
Leitung: Esther Schabow M.A.
Ex 8 -
Offene Orte der Gemeinschaft – Gemeindezentren der DDR
Foto: Ralf Klöden
In den 1980er-Jahren genehmigte die DDR-Regierung eine begrenzte Zahl neuer christlicher Kirchen – gegen Westgeld. Im Rahmen dieses Sonderbauprogramms entstanden in Ost-Berlin gleich zwei bemerkenswerte Bauensemble: das zeltförmige, evangelische Gemeindezentrum Am Fennpfuhl (1984) nach Plänen von Horst Göbel, und die expressive, katholische Heilig-Kreuz-Kirche (1988). Beide sind geprägt durch das Werk des Bildhauers Friedrich Press (1904–1990) – vom hölzernen, lächelnden Jesus im Kreis seiner Jünger am Fennpfuhl bis zum monumentalen Backsteinkreuz als Glockenturm von Heilig Kreuz.
Leitung: Dr. habil. Karin Berkemann
Ex 9 -
Lernort der Demokratie mit ambivalenter Geschichte – Garnisonkirche Potsdam
Foto: Ralf Klöden
Die Garnisonkirche Potsdam, 1730 bis 1735 von Philipp Gerlach (1679–1748) errichtet und bedeutendes Bauwerk des norddeutschen Barocks, galt traditionell als ein Wahrzeichen Potsdams. In ihrer Geschichte war sie Abbild von Krieg und Frieden, Diktatur und Demokratie, Schrecken und Schönheit. Die Kirche wurde 1945 zerstört, die Überreste 1968 gesprengt. Der Wiederaufbau des Turmes seit 2017 und die Wiedereröffnung 2024 werden sehr ambivalent diskutiert. Heute wird die Garnisonkirche als Ort ideeller Transformation genutzt – ein Ort der Erinnerung in der Auseinandersetzung um Frieden und Demokratie.
Leitung: Dr. Jan Kingreen
Ex 10 -
Karl Friedrich Schinkel – der Architekt der Vielseitigkeit
Foto: Ralf Klöden
Die Traditionslinie berühmter berlin-brandenburgischer Architekten setzt mit einem ihrer bedeutendsten ein: Karl Friedrich Schinkel (1781–1841). Niemand hat in der Mitte Berlins so nachhaltig seine Handschrift hinterlassen wie er. Im Mittelpunkt stehen die Neue Wache Unter den Linden (1815), die Friedrichwerdersche Kirche (1824) und die legendäre Bauakademie (1835) am Werderschen Markt sowie das Schauspielhaus/Konzerthaus auf dem Gendarmenmarkt (1821). Sie sind Abbild der Vielseitigkeit Schinkels sowohl im Mahn- und Erinnerungsbau als auch im Kirchen- und Theater- und Hochschulbau.
Leitung: Dr. Irina Rockel und Prof. Hartmut Stechow
Ex 11 -
St. Hedwigs-Kathedrale
Foto: Ralf Klöden
Die St.-Hedwigs-Kathedrale, 1747 bis 1773 nach Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699–1753) als Rundbau im Stil des Friderizianischen Rokoko erbaut, ist die katholische Bischofskirche Berlins. Sie wurde 1952 bis 1963 von Hans Schippert (1899–1973) wieder aufgebaut, 2018 bis 2024 mit dem neuen Altar von Leo Zogmayer (*1949) umgebaut. Dieser Umbau hielt Gerichte und Politik in Atem. Nun erstrahlt das katholische Gotteshaus in neuem Glanz. Der Umbau wird die Glaubenspraxis verändern. War die radikale Umgestaltung Wagnis, Fehler oder geniale Anpassung an die neue Zeit?
Leitung: Dompropst Prälat Tobias Przytarski, Roland Metzler und Therese von Hesler
Ex 12 -
St. Adalbert Mitte – versteckt und vergessen?
Foto: Ralf Klöden
Die 1934 dem Patron Preußens geweihte Kirche von Clemens Holzmeister (1886–1983), ein beeindruckender Bau des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit, entstand auf dem Grund einer ehemaligen Fabrik und steht heute auf einem Hinterhof – nur die südliche Giebelfront, plan in die Straßenfront der Fahrradstraße Linienstraße eingepasst, ist öffentlich sichtbar und spricht – gegenüber der Volkshochschule von Ludwig Hoffmann (1852–1932) – wie aus einer anderen Zeit. Welchen Platz kann der besondere Bau in der neu formierten und fusionierten Pfarrei Bernhard Lichtenberg einnehmen?
Leitung: Dr. Konstantin Manthey
Ex 13 -
Centrum Judaicum
Foto: Ralf Klöden
Die Neue Synagoge, mit 3.200 Plätzen einst größtes jüdisches Gotteshaus Deutschlands, ist ein bedeutender Ort des Erinnerns und Vermittelns jüdischer Kultur. Der Bau, 1859 bis 1866 als ein Hauptwerk des orientalisierenden Historismus von Eduard Knoblauch (1801–1865) und August Stüler (1800–1865) errichtet und nach Kriegszerstörung teilweise rekonstruiert, bietet heute wieder Raum für Gottesdienste und Veranstaltungen. Was hat Moses Mendelssohn mit der Synagoge zu tun? Wie hat sie das Novemberpogrom 1938 überstanden? Was bedeutete es damals und heute, Jude in Deutschland zu sein?
Leitung: Johannes Schwarz
Ex 14 -
Maria Martyrum und Gedenkkirche Plötzensee
Foto: Ralf Klöden
Die demonstrativ blockhaft wirkende Kirche Maria Martyrum (1963), nahe dem Gefängnis Plötzensee, das 1933 bis 1945 Hinrichtungsstätte für 2.891 Menschen war, ist einer der wichtigstes Bauten im Stil des Brutalismus von Hans Schädel (1910-1996) und vereint mehrere Funktionen: Mahnmal, Gedenkstätte und Gemeindekirche – eine Kirchenanlage, die als Prozess angelegt ist. Neben ihr findet sich das Evangelische Gemeindezentrum Plötzensee mit der Gedenkkirche (1970) von Dietmar Grötzebach, Gerd Neumann und Günter Plessow mit dem Plötzenseer Totentanz von Alfred Hrdlicka. Beide Bauten eint eine Aufgabe.
Leitung: Thomas Krüger und Michael Maillard
Ex 15 -
Brandenburgische Baugeschichte – die Kirchenlandschaft Potsdams
Foto: Ralf Klöden
Die Kirchenlandschaft der Landeshauptstadt Potsdam ist von den preußischen Königen geprägt, die zwischen Toleranzedikt und Gottesgnadentum verschiedene Modelle monarchischer Beteiligung und Unterstützung gewährten und dabei mit Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699–1753), Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) und seinen Schülern Ludwig Persius (1803–1845) und Friedrich August Stüler (1800–1855) immer exzellente, epochenprägende Architekten an ihrer Seite hatten. Mit St. Peter und Paul, der Nikolaikirche und der Friedenskirche werden drei besondere Kirchen vorgestellt.
Leitung: Schüler:innengruppe des Evangelischen Gymnasiums Potsdam-Hermannswerder
Ex 16 -
Die Kirchen der Interbau im Hansaviertel – St. Ansgar und Kaiser-Friedrich Gedächtniskirche
Foto: Ralf Klöden
St. Ansgar Kirche, 1957 von Willy Kreuer (1910–1984) errichtet, ist einer der Sonderbauten der Internationale Bauausstellung Interbau 1957 im Hansaviertel. Entscheidend für den Grundriss ist die Form der Parabel. Die evangelische Schwesterkirche Kaiser-Friedrich Gedächtniskirche mit dem großen Glasornament „Sieg des Lichts“ von Georg Meistermann (1911–1990) entstand zeitgleich im selben Kontext als Werk von Senatsbaudirektor Ludwig Lemmer (1891–1983). Beide Kirchen spiegeln den Aufbruch Westberlins in den 1950er-Jahren und dokumentieren das Form- und Materialverständnis der Zeit.
Leitung: Fabian von Xylander + N.N.
Ex 17 -
Kulturforum St. Matthäus
Foto: Ralf Klöden
Die Kunst- und Kulturstiftung St. Matthäus ist die Kunst- und Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Ihr Hauptwirkungsort ist die St. Matthäus-Kirche, errichtet Friedrich August Stüler (1800–1865). Sie steht mitten im Kulturforum, umgeben von bedeutender Kunst und Bauten des 20. Jahrhunderts: der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe, der Philharmonie und der Neuen Staatsbibliothek von Hans Scharoun, der Gemäldegalerie und dem Kupferstichkabinett von Hilmer und Sattler. Wie ist sie hier integriert? Wie kann sie sich behaupten?
Leitung: Anne-Catherine Jüdes und Hannes Langbein
Ex 18 -
Kreuzberg und seine Gotteshäuser – eine Topografie
Foto: Ralf Klöden
Der zentrale Berliner Bezirk Kreuzberg hat noch immer eine sehr hohe Kirchendichte, die sich gut erlaufen lässt. Während des Erkundungsspaziergangs wird sichtbar, wie Sakralbauten als prägende Ortsmarken des Stadtbildes errichtet wurden. Beziehungen der Gebäude untereinander werden deutlich. Dabei öffnet die Geschichte der Bauten gleichzeitig ein Fenster in die Stadtgeschichte, die Sozialgeschichte und die Religionsgeschichte vor Ort. Diese Wechselwirkungen sind es, die im Rahmen von (Um-) Nutzungsüberlegungen, Gemeindefusionen und -entwicklungen wichtige Anhaltspunkte geben können.
Leitung: Dr. Marina Wesner
Ex 19 -
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche – lebendige Geschichte und Gegenwart
Foto: Ralf Klöden
Die 1895 geweihte Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, ein neoromanischer Bau von Franz Schwechten (1841–1924) wurde bis auf das Turmsegment zerstört – Egon Eiermann (1904–1970) oblag es, einen Ort zu schaffen, der das Gedächtnis auf neue Art und Weise in den Bau integriert und für die Gegenwart lebendig macht. Mit dem gerasterten, oktogonalen Kirchenschiff, eingefasst von 20.000 blaufarbigen Glasfenstern von Gabriel Loire (1904–1996), und der schwebenden Christusfigur von Karl Hemmeter (1904–1986) ist das einmalig gelungen. Die Kirche ist Publikumsmagnet und spirituelles Zentrum zugleich.
Leitung: Dr. Sarah-Magdalena Kingreen
Ex 20 -
Stephanuskirche Berlin-Gesundbrunnen – auf dem Weg zu neuer Lebendigkeit
Foto: Ralf Klöden
Die Stephanuskirche im Soldiner Kiez im Stadtteil Gesundbrunnen ist eine markante Eckbebauung im Stil der Neogotik von Adolf Bürckner (1846–1932), seinerzeit Mitarbeiter der Kirchenbau-Abteilung im preußischen Kultusministerium. Der 76 Meter hohe Turm ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen des Viertels. Ab 2025 wird das denkmalgeschützte Gebäude saniert und im Hinblick auf eine erweiterte Nutzung neu konzeptioniert. Für die Kirche soll ein neuer Träger gefunden und die bisherige Nutzung für soziale Zwecke sowie Kunst und Kultur geöffnet werden. Wie kann das gelingen?
Leitung: Pfarrerin Johanna Hestermann und N.N.
Ex 21 -
Heilig-Kreuz-Kirche – Offene Kirche für die Stadt mit besonderem Konzept
Foto: Ralf Klöden
Die Heilig-Kreuz-Kirche mit dem markanten Vierungsturm wurde 1885 bis 1888 von Johannes Otzen (1839–1911) als neogotischer Bau errichtet. In den 1990er-Jahren wurde sie von der Architektengruppe am Wassertorplatz (Heinrich Burchard, Uwe Evers, Wolfgang Göschel, Herbert Rebel, Joachim von Rosenberg) umfassend umgebaut: Der Gottesdienstraum kann für Veranstaltungen genutzt werden, daneben entstanden Büroräume und ein Café. Die Gemeinde engagiert sich für Arme und Geflüchtete und neue Gottesdienstkonzepte. Sind die verschiedenen Nutzungen miteinander kompatibel? Ist das Konzept aufgegangen?
Leitung: Dipl.-Ing. Herbert Rebel und Pfarrerin Dörthe Gülzow
Ex 22 -
Genezarethkirche – Kirchenraum neu aufgeschlossen
Foto: Ralf Klöden
Die 1905 geweihte Genezarethkirche ist ein am Eisenacher Regulativ orientierter Bau von Franz Schwechten (1841–1924), der wenige Jahre zuvor die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche errichtet hatte. 2002 schuf Anna Franziska Schwarzbach (*1949) ein eindrückliches Kruzifix für diese Kirche. 2021 gestaltete das Berliner studio karussell die Kirche um. Ziel war es, den Kirchraum zum Kiezmittelpunkt zu machen. Mit geringem Budget kamen neue Farben, Stoffe und leichte Einbauten zum Einsatz und ermöglichen heute neben Gottesdiensten genauso Dinnerpartys, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Das funktioniert?!
Leitung: Pfr. Moritz Kulenkampff und Nehemia Turban (studio karussell)
Ex 23 -
Campus Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg – auf dem Weg zur neuen Mitte
Foto: Ralf Klöden
Der Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg besteht aus 15 sehr unterschiedlichen Ortsgemeinden und einer virtuellen Gemeinde mit verschiedenen Schwerpunkten und Aufgaben. Der Campus des Kirchenkreises – 1965/66 nach einem Entwurf von Ewald Bubner (1932–2021) errichtet – soll im Werkstattverfahren zur „neuen Mitte Tempelhof“ entwickelt und angepasst werden. Wie lässt sich das in der Verantwortung für den Bestand und mit Blick in die Zukunft praktisch realisieren? Vor dem Hintergrund notwendiger Wirtschaftlichkeit steht Gegebenheiten und Ideen auf dem Prüfstand.
Leitung: Ajna Nickau (Ev. Immobilienwerk) und Superintendent Michael Raddatz
Ex 24